1950er Jahre Das neue ORIENT Die erste ORIENT-Uhr in Massenproduktion. ORIENT wurde am 13. Juli 1950 gegründet und mietete die ehemalige Toyo Tokei Co., Ltd. Hino-Fabrik. Noch im selben Jahr begann die Produktion von Armbanduhren. Diese Uhr verfügte über ein kleines Uhrwerk, das zu der Zeit entworfen wurde, als ORIENT noch das Yoshida Uhrengeschäft war. Handaufzug. Produktion eingestellt. |
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1951 Die originale ORIENT STAR Der Name der ursprünglichen ORIENT STAR orientiert sich am Abbild eines leuchtenden Sterns. Dieser Anspruch zeigt sich in den blauen Stahlzeigern und anderen Details. Wie die neue ORIENT verfügte sie ursprünglich über ein Uhrwerk aus der Vorkriegszeit. Dieses wurde 1952 durch ein neu entwickeltes Uhrwerk ersetzt. Handaufzug. 10 oder 15 Juwelen. Produktion eingestellt. |
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1957 ORIENT STAR ORIENT hatte bis dahin eine verbesserte Version eines Uhrwerks aus der Vorkriegszeit verwendet. Mitte der 1950er Jahre brachte das Unternehmen das T-Uhrwerk mit Sekundenzeiger in der Mitte, welcher das Mittelrad und das vierte Rad überlagert, auf den Markt. |
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1958 ROYAL ORIENT Die ROYAL ORIENT ist Teil des Luxussortiments von ORIENT. Sie war das erste praktische und zugleich wasserdichte Gerät von ORIENT. Diese Serie wurde später von der Grand Prix und der Fineness fortgeführt. Die ROYAL ORIENT verfügt über ein N-Uhrwerk mit größerem Durchmesser für hohe Präzision. Handaufzug. 19 Juwelen. Produktion eingestellt. |
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1964 Originale Taucheruhr Dies war die erste Taucheruhr von ORIENT. ORIENT gehörte Mitte der 1950er Jahre zu den ersten Unternehmen, die über die Grenzen Japans hinaus expandierten, und achtete genau auf die Trends in Übersee. Im gleichen Jahr brachte ORIENT auch eine wasserdichte Uhr mit Weltzeitmesser auf den Markt. Automatikfunktion (LCW-Typ). 21 Juwelen. Edelstahl (Durchmesser 40 mm). Produktion eingestellt. ORIENT Ein ehrgeiziges Werk, das dem Ruf von ORIENT großen Auftrieb verlieh. Um die Führung im damaligen „Juwelenwettbewerb“ zu übernehmen, erhöhte ORIENT die Anzahl der Juwelen in seinen Uhren mit Automatikfunktion von 64 in der Grand Prix 64 auf 100. Darüber hinaus wurde für den Reglerstift hochwertiger Triostat und für das Stoßschutzsystem Incabloc verwendet. Automatikfunktion (Kal. 991). 100 Juwelen. Produktion eingestellt. ORIENT Nachfolgerin der 1958 vorgestellten ORIENT Luminous. Beim Drücken der Taste bei 2 Uhr wird das gesamte Zifferblatt von Miniaturlampen erleuchtet. Die Produktion dieser äußerst ehrgeizigen Armbanduhr wurde nach kurzer Zeit eingestellt, da sich das Gehäuse als nicht wasserdicht erwies. Die ORIENT Flash wurde später neu aufgelegt und entwickelte sich zu einem beliebten Modell. Handaufzug (L-Typ). 21 Juwelen. Produktion eingestellt. |
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1965 Originale WEEKLY AUTO Die originale King Diver mit ihrem stilvollen Design. In dieser Uhr traf ein kompressorähnliches Gehäuse auf ein massives L-Uhrwerk mit Automatikfunktion. Dennoch war die Wasserfestigkeit nicht wesentlich besser als die einer normalen Uhr. Automatikfunktion (L-Typ, später Kal. 660). 25 Juwelen. Edelstahl (Durchmesser 43 mm). Wasserfestigkeit: 40 m. Produktion eingestellt. ORIENT Die Multi Year Calendar zeigte den Tag mit nur einer Anpassung pro Monat an. Der Kalender konnte jedoch nur die Jahre 1960 bis 1981 anzeigen. Dies ist die ursprüngliche Version mit Handaufzug. Er wurde später durch eine Automatikfunktion ersetzt, und die Uhr wurde zum Bestseller. Handaufzug (Kal. 316). 21 Juwelen. Produktion eingestellt. |
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1967 ORIENT Uhrwerk der Kal. 3900-Serie, damals das flachste Uhrwerk der Welt für eine Automatikuhr mit Tages- und Datumsanzeige. Durch Versetzen des Radsatzes und den Einbau einer kompakten Wendeschaltung wurde die Dicke auf 3,9 mm reduziert. Automatikfunktion (Kal. 3900). 35 Juwelen. Edelstahl. Produktion eingestellt. |
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1969 ORIENT Nachfolgerin der 1964 vorgestellten CALENDAR AUTO ORIENT SWIMMER WORLD TRIP. Neben der Tages- und Datumsanzeige bietet dieses Modell eine einfache 24-Stunden-Anzeige. Uhrwerk der Kal. 34-1-Serie. Automatikfunktion (Kal. der 34-1-Serie). 21 Juwelen. Edelstahl (Durchmesser 43 mm). Produktion eingestellt. ORIENT Eine Taucheruhr mit einer Wasserfestigkeit von 1.000 m. Hier kam ein Schweizer C.R.S.-Gehäuse zum Einsatz, da Gehäuse mit hoher Dichte in Japan zu diesem Zeitpunkt nicht hergestellt werden konnten. Die Uhr verfügt über ein weiches Innengehäuse aus Eisen, um seine antimagnetischen Eigenschaften zu verbessern. Automatikfunktion (Kal. der 49-Serie). 27 Juwelen. Edelstahl (Durchmesser 43 mm). Produktion eingestellt. |
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1970 ORIENT Die Geschäftsleitung von ORIENT wollte schnell ein farbenfrohes Zifferblatt entwickeln, da sie überzeugt davon war, dass die Welle der bunten Produkte auch die Uhrenwelt erreichen würde. Daraufhin wurde das Jaguar Focus-Zifferblatt mit zwei ineinander verlaufenden Farben entwickelt. Die Farbe wird durch den geschliffenen Glaskristall mit neun Oberflächen noch lebendiger. Automatikfunktion. Produktion eingestellt. |
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1971 Uhrwerk der Hauptuhrwerk, welches das L-Uhrwerk mit Automatikfunktion ersetzte. Größeres Anwendungsspektrum aufgrund des kleineren und flacheren Uhrwerks. Die Verwendung eines magischen Hebels sorgt zudem für eine hohe Aufzugseffizienz. Nach der Fusion mit Epson wurden das Finish und die Präzision weiter verbessert. Auch heute noch ist dies das hauptsächlich verwendete Uhrwerk von ORIENT. |
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1976 ORIENT Modell mit einem LED-Modul, das in Zusammenarbeit mit Sharp entwickelt wurde. Dies war die weltweit erste Uhr mit LED-Leuchte und Zeitanzeige bei Berührung des Gehäuses. Diese neigte jedoch zu Fehlfunktionen und wurde durch die Touchtron II mit beleuchtetem Display auf Knopfdruck ersetzt. Produktion eingestellt. ORIENT Hierbei handelt es sich um die Automatik-Version der Multi Year Calendar. Die Multi Year Calendar, in der die damals verwendeten Metallkalenderplatinen halbautomatisiert wurden, gewann weltweit an Popularität. Das Modell von 2009, das mit fast unverändertem Design reproduziert wurde, ist zu einem Sammlerstück geworden. Automatikfunktion (Kal. der 46-Serie). Produktion eingestellt. |
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1991 ORIENT Heute sind Skelettmodelle ein Synonym für ORIENT. Deren Vorläuferin war die 1991 vorgestellte Mon Bijou. Das Uhrwerk dieser Uhr wurde später auch für die ORIENT STAR übernommen. Luxuriöses Gehäuse aus vergoldetem Edelstahl. Automatikfunktion (Kal. 48320). Produktion eingestellt. |
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1997 ORIENT Sportuhr mit extrem hoher Sichtbarkeit und robustem Gehäuse. 2011 zu einer 200-m-Taucheruhr, die den JIS-Standards entspricht, weiterentwickelt. Dies war die erste ORIENT-Uhr, bei der für Gehäuse und Armband reines Titan verwendet wurde. Automatikfunktion (Kal. der 46-Serie). Wasserfestigkeit: 20 bar. Produktion eingestellt. |
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2004 ORIENT Uhr mit drei Zeitzonen und drei Automatikuhrwerken aus der Kal. 55-Serie für Damenuhren. „Tre“ ist das italienische Wort für drei. Mit Hilfe des Weltzeitrings kann die Uhrzeit an jedem Ort der Welt sofort ermittelt werden. Automatikfunktion (Kal. der 55-Serie). Edelstahl (Durchmesser 50,5 mm). Limitierte Auflage (999 Stück weltweit). Produktion eingestellt. ROYAL ORIENT Zweifellos das größte Kunstwerk, das vom ehemaligen Unternehmen Orient Watch erschaffen wurde. Montiert im 2003 gegründeten Uhrenstudio des Orient Technical Center. Auch das Uhrwerk zeigte sich im neuen Design. Ab 2008 wurde die Uhr als reguläres Gerät verkauft. Automatikfunktion (Kal. 88700). 30 Juwelen. Edelstahl (Durchmesser 38 mm). Limitierte Auflage (100 Stück). Produktion eingestellt. |
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2005 ORIENT STAR ORIENT hatte seit dem Jahr 2000 versucht, Designelemente aus anderen Genres einzubeziehen. Im Ergebnis dessen entstand die Retro Future. Dieses Modell besticht durch ein Auto-Motiv. Halbskelettbauweise, welche die Unruh des Uhrwerks vom Zifferblatt aus offenbart. Automatikfunktion (Kal. der 46-Serie). Produktion eingestellt. |
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2014 ORIENT STAR Repräsentatives Modell der neuen ORIENT. Raffinierte Details wie Ziffern und Zeiger mit Diamantschliff sowie Saphirglas. Gangreserve: ca. 40 Stunden. Automatikfunktion (Kal. 40S62). Edelstahl (Durchmesser 41 mm, Dicke 12 mm). Wasserfestigkeit: 10 bar. Produktion eingestellt. |
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2016 ORIENT STAR Skelettmodell, das die seit der Mon Bijou gepflegte Tradition einbezieht. Die Skelett-Optik wird durch eine angemessene Platzierung der Teile des Uhrwerks hervorgehoben. Automatikfunktion (Kal. 48E51). 23 Juwelen. 21.600 Schwingungen/Stunde. Gangreserve: ca. 50 Stunden. Edelstahl (Durchmesser 39 mm). Wasserfestigkeit: 5 bar. 240.000 ¥ in Japan. |
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2017 ORIENT STAR Dieses Modell kombiniert eine Gangreserven-Anzeige mit einem Halbskelettdesign und einer Mondphasenanzeige. In Anbetracht der Funktionen und der Ausführung ist der Preis verblüffend. Automatikfunktion (Kal. F7X62). 22 Juwelen. 21.600 Schwingungen/Stunde. Gangreserve: ca. 40 Stunden. Edelstahl (Durchmesser 41 mm, Dicke 13,8 mm). Wasserfestigkeit: 5 bar. 170.000 ¥ in Japan. |
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Die Tama Keiki Company, der Vorgänger der Orient Watch Company, wurde 1950 gegründet. Die Anfänge von ORIENT reichen jedoch in das Jahr 1901 zurück, als der Uhrmacher Shogoro Yoshida sein Geschäft Yoshida Watch Shop in Ueno, Tokio für den Import und Verkauf von Uhren eröffnete. Yoshida begann 1913 mit der Herstellung von Uhrengehäusen und gründete 1920 das Unternehmen Toyo Tokei Manufacturing zur Uhrenherstellung. 1934 begann das Unternehmen mit der Produktion von Armbanduhren. 1936 wurde der Bau der vierstöckigen Hino-Produktionsstätte abgeschlossen. Während des Krieges war Toyo Tokei Manufacturing gezwungen, sich an der Massenproduktion von Luftwaffen zu beteiligen. Nach dem Krieg wurde es zwar wiedereröffnet, geriet aber in finanzielle Schwierigkeiten und wurde später aufgelöst.
1950 schlossen sich die Mitarbeiter der Hino-Fabrik zusammen und nahmen den Betrieb als Tama Keiki Company auf. Im April 1951 änderte das Unternehmen seinen Namen auf Orient Watch Company und begann mit der Produktion von Armbanduhren, Weckern und kleinen Lagern.
Das Besondere an Orient Watch ist, dass das Unternehmen kurz nach seiner Gründung Herrn Tamotsu Aoki bat, als Berater zu fungieren. Aoki war emeritierter Professor der Universität Tokio. Er war der erste Vorsitzende des Horologischen Instituts von Japan und leitete als Theoretiker wesentliche Veränderungen in der japanischen Uhrenindustrie ein. Unter seiner Anleitung verbesserte sich die Zuverlässigkeit der Marke ORIENT deutlich. Orient Watch erholte sich von den Nachkriegswirren und brachte 1955 das T-Uhrwerk mit Sekundenzeiger in der Mitte und 1958 das N-Uhrwerk mit großem Durchmesser auf den Markt. Die im selben Jahr vorgestellte ROYAL ORIENT wurde mit diesem Uhrwerk ausgestattet. Gewappnet mit einem modernen Uhrwerk begann Orient Watch mit dem Export seiner Uhren nach Taiwan, in die USA, nach Kanada, in den Iran, nach Brasilien und in andere Länder.
Noch heute ist das Auslandsgeschäft von ORIENT größer als sein Geschäft in Japan, und der Grundstein dafür wurde in den 1950er Jahren gelegt. Der Vorstoß nach Übersee zwang ORIENT, seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. 1961 brachte ORIENT das N-Automatikwerk auf den Markt, das mit seinem Sperrklinken-Automatikmechanismus an die Peraton-Automatikuhren von Schweizer Herstellern erinnert. Seitdem ORIENT so konkurrenzfähig geworden ist, dass es die Schweizer Hersteller herausfordern kann, hat das Unternehmen sein Augenmerk vor allem auf Einzigartigkeit gerichtet. Man sah von Preissenkungen ab und wollte sich stattdessen durch Design und Mechanismus abheben und Marktanteile gewinnen.
Vorreiter waren dabei die Grand Prix 100 und die Flash, die 1964 vorgestellt wurden. Die Grand Prix 100 verfügte über luxuriöse Merkmale wie ein L-Uhrwerk mit Automatikfunktion, das den N-Typ seiner Vorgänger ersetzte. Die Anzahl der Juwelen wurde auf 100 erhöht. Die Flash war eine Uhr, deren Zifferblatt mithilfe einer installierten Batterie erleuchtet werden konnte. Dieses Konzept unterschied sich zwar nicht von der Luminous von 1958, jedoch war der Rand des Zifferblatts mit Diamantschliff verziert – ein Zeugnis der für ORIENT typischen Liebe zum Detail.
Auch die WEEKLY AUTO ORIENT KING DIVER von 1965 war ein Design-Experiment. Das stilvolle Design, das an Schweizer Taucheruhren erinnert, grenzte sich von anderen Taucheruhren in Japan zu dieser Zeit ab. Als nächstes ließ die Fineness aus dem Jahr 1967 sowohl im Design als auch in den Funktionen höchste Raffinesse erkennen. Die Fineness, die als Nachfolgerin der ORIENT Grand Prix geschaffen wurde, verfügte über ein Kal. 3900-Uhrwerk – damals das flachste Uhrwerk der Welt für eine Uhr, die sowohl den Tag als auch das Datum anzeigte.
Ab Ende der 1960er Jahre verfolgte ORIENT seinen Trend zur Einzigartigkeit noch intensiver. 1968 wurde die Racer F3 mit einem eierförmigen Gehäuse auf den Markt gebracht, und 1969 wurde die World Diver ins Portfolio aufgenommen. 1970 folgte dann die Jaguar Focus mit ihrer verbesserten Farbverlaufsoptik auf dem Zifferblatt. Sie gilt als die markanteste Uhr von ORIENT. Zusammen mit dem geschliffenen Kristall verstärkte dies die Wahrnehmung, dass ORIENT mit Farbe assoziiert ist. Angesichts der Änderungen im Design wurde das bestehende L-Automatikuhrwerk zu groß und zu dick. ORIENT hatte zwar auch Seiko-Uhrwerke verwendet, brachte aber 1971 ein im eigenen Hause hergestelltes Kaliber-46-Automatikuhrwerk auf den Markt. Es handelt sich dabei um das auch heute noch von ORIENT verwendete Stammkaliber. In der Folge verlagerte ORIENT seinen Schwerpunkt auf die Herstellung von Quarzuhren, brachte aber auch weiterhin einzigartige mechanische Uhrenmodelle auf den Markt, darunter die Multi Year Calendar und die Skelettuhr Mon Bijou. Diese können als der Höhepunkt des Strebens von ORIENT nach Einzigartigkeit in Design und Funktion angesehen werden. Diesem Ansatz folgten auch die späteren mechanischen Uhren von ORIENT. Die 1997 auf den Markt gebrachte M-Force war eine farbenfrohe Sportuhr mit einem Kaliber 46 im unverwechselbaren Stil von ORIENT. Die 2004 vorgestellte Mecha Trenics war ein ehrgeiziges Modell mit drei Uhrwerken, die normalerweise in Damenuhren verwendet werden. So etwas konnte in der Tat nur von ORIENT stammen. Unterdessen erschien im selben Jahr die ROYAL ORIENT, eine höchst raffinierte Uhr, die an die ursprüngliche Version von 1958 und die Fineness von 1967 erinnert. Sie war ein Meisterwerk, das den Reichtum des Designs von ORIENT unter Beweis stellte. ORIENT hat diesen Ansatz nach seiner Fusion zu Seiko Epson konstant beibehalten. Die Skelettmodelle ab 2014 mit ihrer sichtbaren Unruh unterstreichen den Reiz mechanischer Uhren, und deren verbesserte innere und äußere Verarbeitung machte diese Modelle noch attraktiver. Anstelle von Preissenkungen beeindruckte ORIENT die Welt mit dem Charme seiner Funktionen und seines Designs. Zwar haben sich die Uhrenformen verändert, doch diese ausgeprägte Individualität wird auch in den heutigen Modellen weitergeführt.
*Nachdruck aus Chronos Japan, Ausgabe März 2020
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